Nachhaltig anders: 2-tägige Stadtbegehung durch Aachen mit Alexandra Kessler und Jürgen Jansen

Ganz sommerlich im Garten im Welthaus Aachen, in dem Dr. Mona Pursey und Birgitta Hollmann über die jahrzehntelange erfolgreiche Zusammenarbeit von Eine-Welt-Initiativen mit Ökologie-Initiativen berichteten, startete unser Seminar, und hochsommerlich endete es im Kreativhaus im Moltkepark mit selbsterstellten Guerrilla-Post-Its.

Dazwischen konnten die 21 Teilnehmer*innen an zwei Tagen nicht nur die vielfältige Bandbreite an ökologischen und stadtteilorientierten Projekten kennenlernen, sondern sich im persönlichen Gespräch mit den Macher*innen austauschen. Möglich gemacht hatten das unsere beiden Referent*innen Alexandra Kessler und Jürgen Jansen, die selber in verschiedenen Projekten und Initiativen in Aachen aktiv sind.

Für uns überraschend, waren die meisten Teilnehmer*innen der zweitägigen Stadtbegehung aus Aachen und wollten „ihre“ Stadt einmal von einer anderen Seite kennenlernen.

Der erste Abend führte nach einer Einführung in die Entwicklung des Stadtgartens Hirschgrün über die Vorstellung einer von Ingenieur*innen ohne Grenzen von ihnen vor Ort aufgestellten Trockentrenntoilette, zu Erläuterungen über foodsharing und dann zu dem gemeinsamen Schnippeln von geretteten Lebensmitteln mit anschließendem gemeinsamem Essen. Die Open-Air-Filmvorführung von „Tomorrow“ beschloss den gemeinsamen Abend.

Dieser Film des Aktivisten Cyril Dion und der Schauspielerin Mélanie Laurent („Inglourious Basterds“), mit einem César als bester Dokumentarfilm ausgezeichnet, zeigt konkrete Ansätze und Lösungen auf, die wir brauchen, um den globalen ökologischen Kollaps aufzuhalten.

Der Samstag startete im Hotel Total, einem kreativen und sozialen Vernetzungs- und Umnutzungskonzept eines ehemaligen Kirchengebäudes, das durch das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk gefördert wird. Geöffnet ist das Hotelprojekt zunächst für drei Monate, und ausgeloste Glückspilze können in einem der fünf designten Schlafräume übernachten. Das Hotel soll zu einem Treffpunkt für die Nachbarschaft werden und bietet zusätzlich ein Kulturprogramm, eine Gloria-Bar und die Möglichkeit von Essen an. Nach einer Führung und Erläuterung des Konzepts entschied die Gruppe spontan, die Mittagspause dort zu verbringen.

Die letzte Station des Seminars war dann ein Holzhaus in einem städtischen Park, das Kreativhaus. Dort bietet das Bildungswerk Bleiberger Fabrik naturnah Kreativseminare und offene Treffen für Jugendliche an und versucht, verschiedene Gruppen für Kultur und kreatives Gestalten zu begeistern. Vorgestellt wurde dort auch noch „Starring Aachen“, eine Initiative von Student*innen in Aachen, die gemeinsam mit geflüchteten jungen Menschen die Freizeit gestalten.

Ganz praktisch wurde dann der Abschluss von Alexandra Kessler gestaltet, in dem alle gemeinsam sogenannte Guerilla-Post-Its gestalteten. Sprüchen wie „Dein Lächeln tut gut!“ wurden mit Buchstabenstempeln auf Post-It-Zetteln gedruckt und an alle verteilt.

In der Abschlussrunde wurde deutlich, dass in Aachen sehr viele Menschen bereits unterwegs sind, um die eigene Stadt und das Zusammenleben freundlicher und fairer, sozialer und ökologischer zu gestalten. Die aktiven Menschen zeigten sich motivierend und sympathisch und haben uns Hoffnung gegeben auf ein anderes nachhaltigeres Zusammenleben der Menschen.