Heinrich XVII: Laudatio

Laudatio wird von Iris Witt gehalten

Liebe Gäste, liebe Freund:innen,

der diesjährige "Heinrich" steht im Zeichen einer weltweiten Pandemie.

Wegen der Corona-Pandemie wurden bislang über 80.000 Veranstaltungen in ganz Deutschland abgesagt. Demzufolge haben Freiberufler:innen, Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen im Kulturbetrieb massive Umsatzausfälle zu verkraften. Um die existenziellen Folgen abzufedern, haben Bund, Länder und Kommunen Soforthilfeprogramme in Milliardenhöhe aufgelegt.

Freie Bühnen- und Tontechniker:innen, Beleuchter:innen, Stage Hands und Veranstaltungshelfer:innen sind mit am stärksten betroffen und gleichzeitig unabdingbarer Bestandteil unserer kulturellen Infrastruktur. Sie brauchen jetzt schnelle, unbürokratische Unterstützung und Solidarität.

Kunst und Kultur haben eine herausragende Bedeutung für die Gesellschaft. Dies gilt vor Allem für die Künstlerinnen und Künstler. Sie spiegeln gesellschaftliche Debatten wider und bieten diskursrelevante Reibungsflächen zur Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Kunst und Kult weist über das alltägliche Geschehen hinaus und ist ein möglicher Ausdruck des menschlichen Daseins. Die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur verweist auf die Vergangenheit und den Umgang mit überbrachten Normen und Werten. Sie hat zugleich eine zukunftsgerichtete Dimension und beinhaltet Visionen einer möglichen künftigen Gesellschaft. Mit dem Heinrich würdigt die Jury die herausragende Bedeutung der Akteure, die diese gesellschaftliche Entwicklung verantworten.
Zur Unterstützung dieser Berufsgruppe sammelt #handforahand Spenden für einen privaten Solidaritätsfonds. Die vereinnahmten Mittel schüttet das #handforahand- Team nach Weisung eines unabhängigen Vergabegremiums monatlich an die freien Bühnen- und Tontechniker:innen, Beleuchter:innen, Stage Hands und Veranstaltungshelfer:innen aus, die sie am meisten brauchen.

Diese Form der Solidarität hat die Jury überzeugt, diese Initiative mit dem "Heinrich" zu ehren.
Herzlichen Glückwunsch und vielen Dank für dieses außerordentliche gesellschaftliche Engagement.