Praktikumsbericht: Linda Markert

Bericht

Tausche Pflege gegen politische Bildung: Linda "Lynn" suchte nach ihrem Freiwilligendienst neue Einblicke in die Berufswelt. Wie ihr die drei Monate in der politischen Bildungen gefallen haben? Lest ihr hier!

Junge Frau am Schreibtisch

Nachdem ich mein Abitur im Jahr 2020 abgeschlossen hatte, wollte ich nach meinem 6-monatigen Freiwilligendienst in der Pflege einen Einblick in einen völlig neuen Berufszweig bekommen. Das berufsorientierende Praktikum bei der Heinrich Böll Stiftung Nordrhein-Westfalen hat mich als Mitglied der Grünen Jugend direkt angesprochen. Von Nachhaltigkeit und Ökologie über Demokratie bis hin zum Queerfeminsimus habe ich mich selbst in den Werten der Stiftung wiedergefunden. Die Heinrich Böll Stiftung NRW war mir durch ihre Seminare und Grüne Salons zwar bekannt, aber die Arbeit hinter den Kulissen der „politischen (Erwachsenen-)bildung“ konnte ich mir noch nicht konkret vorstellen. Das hat sich nach 3 Monaten Praktikum geändert.

In meiner Zeit bei der Heinrich-Böll-Stiftung NRW durfte ich die Geschäftsführerin Iris Witt begleiten. Dabei habe ich festgestellt, wie breit gefächert die Arbeit der Stiftung ist. Die Heinrich Böll Stiftung NRW vernetzt sich mit Kooperationspartner*innen und gestaltet ganze Projekte mit. So konnte ich auch die 2-tägige Tagung über Bildung für nachhaltige Entwicklung mitorganisieren und selbst viel dazulernen. Ein besonderes Highlight war der Beginn des Future Search. Das ist ein Projekt zum 30-jährigen Jubiläum der Heinrich Böll Stiftung NRW. Es steht unter dem Motto: „Gemeinsam Resonanz erzeugen“. Resonanz ist ein Konzept von Hartmut Rosa. Dieses beschreibt, das in Kontakt treten mit der eigenen Umwelt. Wir suchen den Austausch mit Menschen, Kooperationspartner*innen, Orten und Ideen für das gute Leben für alle. Den Future Search mitgestalten und organisieren zu können, war sinnstiftend und hat mir viel Freude bereitet.

Was neu für mich war, ist die Eigenständigkeit und Verantwortung, die mir anvertraut wurde. Zum Beispiel habe ich ein eigenes Video für Instagram aufgenommen und eigene Texte für den Future Search verfasst. Mein großes Projekt war mein eigenes Seminar zur politischen Teilhabe für junge Menschen zu erarbeiten. Ich konnte mein neu gewonnenes Wissen über politische Bildung hineinfließen lassen. In der Vision von politischer Bildung der Heinrich Böll Stiftung NRW geht es weniger darum nur Wissen zu vermitteln, sondern auch anzuregen zu handeln und Teilnehmende zu befähigen (engl. Empowerment).

Bei dem eigenverantwortlichen Arbeiten im Homeoffice habe ich auch gelernt meine Zeit und Pausen selbst einzuteilen und mich besser zu organisieren. Diese Fähigkeiten werden mir in meinem weiteren Werdegang immer von Nutzen sein.

Neben den Einblick in die Aufgaben der Geschäftsführung konnte ich bei den anderen Bildungsmanager*innen die Bandbreite der Böll Stiftung kennenlernen. So nahm ich an Politikmanagementseminaren teil oder durfte auch miterleben, wie die digitale Startseite zu Feminismus erweitert wurde. Dabei kam ich mit meinen Kolleg*innen immer in einen schönen, spannenden und inspirierenden Austausch.

Außerdem habe ich in dieser Stiftung ein neues Arbeitsklima kennengelernt. Ich wurde freundlich und herzlich im Team aufgenommen, wo ich den rücksichtsvollen und wertschätzenden Umgang auf Augenhöhe miterleben durfte. Dabei wurde meine Sichtweise auch immer mit einbezogen, so dass ich mich wirklich einbringen konnte. An dieser Stelle möchte ich meinen Dank für das Team und die schöne Zeit bei Euch aussprechen. Es hat viel Spaß gemacht und hat mich sehr inspiriert und geprägt. Danke für die spannende und schöne Zeit!

Ich bin sehr froh, mich für ein Praktikum bei der Heinrich Böll Stiftung NRW entschieden zu haben, da ich viel dazu gelernt habe. Eins von Heinrich Bölls bekanntesten Zitaten lautet: „Einmischung ist der einzige Weg realistisch zu bleiben“. Das ist mein Kerngedanke, den ich mitnehme. Nur wenn wir die Welt gemeinsam und nachhaltig bauen, können wir eine Zukunft für alle erschaffen. Dabei ist unsere einzige Möglichkeit uns einzubringen und selbst zu Weltverbesserer*innen zu werden.