2038 ist zu spät: Unter diesem Titel fand am 26. Januar 2020 der 33. Grüne Salon Bielefeld statt. Ausgangspunkt war der Kohleausstieg als Beitrag zum Generationenprojekt Klimaschutz.
Mit Reiner Priggen, ehemaligen Grünen Parteisprecher bzw. Sprecher der Grünen Landtagsfraktion und heutigem Sprecher des Landesverbandes Erneuerbare Energien und Klaus Meyer, Energie Impuls OWL e.V. waren kompetente Redner und Diskussionspartner gefunden. Reiner hat sich als Mitglied der sogenannten Kohlekommission, die vor Jahresfrist einen Vorschlag von Umwelt- und Wirtschaftsverbänden zum Ausstieg vor allem aus der Braunkohleverstromung formulierte, für einen konsensualen Vorschlag stark gemacht, der möglichst viele Menschen mit ins Boot nimmt.
Nachdem die Bundesregierung Anfang des Jahres einen Entwurf für ein Kohleausstiegsgesetz vorgelegt hatte, wurde sichtbar, dass der damalige Kompromiss alles andere als gesichert ist. Die versprochene 1:1 Umsetzung ist jedenfalls noch nicht erkennbar und auch der Schutz des Hambacher Waldes wird von RWE bisher nicht besonders ernst genommen. Und eine Inbetriebnahme des neuen Steinkohle-Kraftwerkblocks Datteln IV wäre ein zumindest irritierender Einstieg in den Ausstiegspfad. Es besteht die Befürchtung, dass der CO2 Reduktionspfad nicht so kontinuierlich und nachhaltig ist, wie die Klimakrise es erfordert.
Die Diskussion des Grünen Salons konzentrierte sich auf die Frage, welche konkreten Abschaltungen in den nächsten 10 Jahren vorgenommen werden. Gerade die Vertreter*innen der jungen Generation, Mira Wegener und Maximilian Friebe (Grüne Jugend Bielefeld) machten deutlich, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden müssen, um in der kritischen Phase bis 2030 stärkere CO2 Reduzierungen zu erreichen. Dabei wurde deutlich, dass es vermehrt auch Wirtschaftsunternehmen und ihre Mitarbeiter*innen sind, die nach einer klaren und konsequenten Kursbestimmung verlangen. Und viele Stimmen aus dem Publikum äußerten die Bereitschaft, notwendige Änderungen in der persönlichen Lebensgestaltung vorzunehmen, um den ökologischen Fußabdruck durch durch politisches und persönliches Engagement zu vermindern.