Bürgerschaftliches Engagement - Best Practice!

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UNIAKTIV der Universität Duisburg-Essen

Das Zentrum UNIAKTIV für gesellschaftliches Lernen und soziale Verantwortung der Universität Duisburg-Essen definiert sich selbst als Ort und Form des Dialogs zwischen Zivilgesellschaft und wissenschaftlicher, hochschultechnischer Lehre und Forschung. Das Projekt fußt auf dem Konzept des Service Learning aus den USA. Service Learning bezeichnet das Zusammenspiel universitärer Lehre und gesellschaftlichem Engagement. Die Studierenden erlernen ihr Wissen unmittelbar anhand der Arbeit an einem zivilgesellschaftlichen Projekt, während dies von dem Engagement der Studierenden profitiert. In Duisburg-Essen wird im Rahmen von UNIAKTIV Expertise in kulturellen, ökologischen und sozialen Fachbereichen vermittelt und letztlich auch in der Praxis angewandt. Laut Information der eigenen Homepage haben bisher mehr als 1200 Studierende und 40 Lehrende an dem Projekt teilgenommen. Gefördert wird das Projekt von der Stiftung Mercator.

 
 
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Foto: Sandra Mora Dieses Bild steht unter einer Creative Commons Lizenz.

Bürgerschaftliches Engagement

Prinzessinnengarten

Urban Gardening bezeichnet die Schaffung, Nutzung und Auswirkung von Gärten oder gärtnerischen Kulturen im urbanen, städtischen Raum. Es ist als Ausdruck des politischen Protests gegen die reine Betonierung der Städte zu verstehen und schafft grüne Räume in der Stadt für ökologische Landwirtschaft und zur naturnahen Naherholung. Der Prinzessinnengarten in Berlin ist ein 6000 qm großes Areal am Moritzplatz in Berlin, dass im Jahr 2009 von Nomadisch Grün gepachtet wurde. Es wurde ein begrünter Raum in der Großstadt geschaffen, wo partizipative Landwirtschaft und/oder urbanes Leben in der Natur stattfinden kann. Der Prinzessinnengarten bietet so Raum zu arbeiten, zu lernen und zu entspannen, während gleichzeitig ökologisch und lokal Lebensmittel produziert werden. Es wird auf diese Weise eine leicht zu verstehende politische Botschaft vermittelt und gleichzeitig ein gesellschaftlicher Mehrwert produziert.

 
 
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Bürgerschaftliches Engagement

Die Bahnhofsmission

Die Bahnhofsmissionen in Deutschland leben seit vielen Jahren und Jahrzehnten aktives Bürger-schaftliches Engagement vor. Ihre Mitarbeiter sind zu über 90% reine EhrenamtlerInnen und sie finanzieren sich durch Spenden. Die Bahnhofsmissionen sind Einrichtungen der evangelischen und katholischen Kirche. Partner sind die Caritas und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. In einer Bahnhofsmission wird Menschen, die Hilfe benötigen, gratis und unmittelbar geholfen, ohne dass diese dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen müssten. Auch eine Anmeldung ist nicht nötig. Bahnhofsmissionen helfen Reisenden im Reiseverkehr am Bahnhof. Ob mit Auskünften oder Hilfe bei Ein-, Aus- und Umstiegen für Menschen, die dies allein nicht schaffen würden. Ebenfalls bieten sie Aufenthaltsmöglichkeiten oder begleiten Kinder, die noch nicht allein fahren können. Darüber hinaus aber bieten die Bahnhofsmissionen allen Menschen, die in Not geraten sind Hilfe. Ob aktuelle oder existenzielle Notlage, ob Menschen finanzielle oder gesundheitliche Probleme haben, hilft ihnen die Bahnhofsmission im Rahmen ihrer Möglichkeiten oder vermittelt  die Menschen an entsprechende Stellen weiter. Bei Hunger und Durst bietet sie Essen und Trinken. Die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen arbeiten dabei eigenverantwortlich und zeitlich ihren Möglichkeiten entsprechend. Auch wer nur wenig Zeit hat, sich aber dennoch gesellschaftlich engagieren möchte, kann mitarbeiten und wenn es nur eine Schicht im Monat ist. Das Gros der Arbeiten ist mit Empathie und gesundem Menschenverstand zu verrichten und benötigt daher nicht zwingend eine lange und ressourcenfordernde Ausbildung oder Qualifizierung. Dennoch ist das Ausmaß an gesellschaftlichen Nutzen, insbesondere für eher schwächere Mitglieder der Gesellschaft groß.

 
 
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Bürgerschaftliches Engagement

Essen - auf dem Weg zur Bürgerkommune

Die Stadt Essen widmet sich mit ihrem Projekt der Bürgerkommune (möglichst) ganzheitlich der Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Laut eigener Information definiert die Stadt dieses Projekt als Prozess, der Bürger (-engagement) und Stadt enger zusammenbringen und somit eine aktive Bürgergesellschaft generieren  soll. Die Stadt hat dabei für sich als zentrale Aufgabe die Bereitstellung der nötigen Rahmenbedingungen für das gewünschte Engagement ihrer BürgerInnen erkannt. Dafür tritt sie in einer Trias verschiedener Rollen auf. Sie operiert als (offene) Kommune, die systematisch Beteiligungsprozesse von BürgerInnen und auch Unternehmen in ihre Verfahren und Prozesse einbaut. Gleichzeitig setzt sie sich aber auch als Trägerin sozialer Einrichtungen ein, die bürgerschaftliches Engagement fördern und koordinieren, während sie sich auch als Unternehmen versteht, das Engagement seiner MitarbeiterInnen (die BürgerInnen) fördert und auch anerkennt. Für die Stadt Essen ist dabei von zentraler Bedeutung, sich darauf zu fokussieren, möglichst viele BürgerInnen und alle gesellschaftlichen Gruppen anzusprechen und mit einzubeziehen. Verschiedene Projekte unter dem Dach der Bürgerkommune Essen sind „Essen aktiv“ zur Förderung des Engagements von Auszubildenden und MitarbeiterInnen der Stadt, „Ehrenamt Agentur Essen“, die Einzelpersonen, welche motiviert sind, sich zu engagieren an entsprechende Organisationen vermittelt oder „Essener Umweltpreis“, welcher Leistungen belohnt und auszeichnet, „die die Umwelt- und Lebensqualität in Essen positiv und nachhaltig beeinflussen.“