Filmvorführung "An einem Samstag" und Podiumsdiskussion

Bild entfernt.
Wolfgang Renneberg, Rainer Bode und Stefan Kubel (v.l.)
 

Die Heinrich Böll Stiftung NRW hat in Kooperation mit debatte Münster e.V. und Unterstützung der Münsterschen Filmtheaterbetriebe am 13.4.2011 in einer Sondervorstellung im Schlosstheater von Münster den Film „An einem Samstag“ gezeigt und anschließend mit Wolfgang Renneberg, Leiter des Büros für Atomsicherheit in Bonn und Stefan Kubel, Mitglied SOFA Münster (Aktionsbündnis sofortiger Atomausstieg) unter der Moderation von Rainer Bode, debatte Münster e.V. diskutiert.

25 Jahre Tschernobyl: Als am 14.02.2011 der Film „An einem Samstag“ von dem russischen Regisseur Alexander Mindadze zum ersten Mal auf der Berlinale gezeigt wurde, konnte niemand ahnen, dass die Welt einen Monat später und 25 Jahre nach der Tschernobyl-Katastrophe von Bildern und Nachrichten einer dramatischen Atomkatastrophe heimgesucht wird. Die Welt blickt aktuell in einer Mischung aus Angst, Trauer und Wut nach Japan. Die Forderungen nach einem schnellst möglichen Atomausstieg bestimmen die öffentliche Auseinandersetzung.

Der Film "An einem Samstag" löste unter den Zuschauer/innen deutliche Kontroversen aus. Etliche Zuschauer verließen zum Teil empört den Saal und nahmen dadurch auch an der anschließenden Diskussion nicht mehr teil. Eine detaillierte Filmkritik wollen wir an dieser Stellen nicht führen, sondern verweisen gerne auf die unterschiedlichsten Besprechungen. (siehe unten)
Die eigenwillige Herangehensweise des Regisseurs, sich diesem Thema auf eine andere Art zu nähern, als es in vielen Dokumentationen über die Tschernobyl-Katastrophe üblich ist, war uns im Grundsatz bekannt und sollte ein Teil der Diskussion darstellen, nämlich die Frage: „Rütteln die aktuellen Ereignisse in Japan endlich die gesamte Gesellschaft wach?“ In der Debatte gab es zwiespältige Bewertungen vom Film. Von klarer Ablehnung bis hin zu wohlwollender Bewertung. Der Film forderte die Zuschauer/innen heraus und macht eine anschließende Diskussionmöglichkeit erforderlich

Nach der Diskussion über den Film konzentrierte sich die Debatte auf den Vergleich der aktuellen Situation von Fukushima und der damaligen Tschernobyl-Katastrophe. Tschernobyl bedeutete eine Explosion und Kernschmelze, während sich die Situation in Fukushima seit Wochen hin und her bewegt. Wolfgang Renneberg machte aber noch mal deutlich, dass die Bedrohtlichkeit die gleiche ist, da mittlerweile auch in Fukushima die höchste Gefahrenstufe 7 erreicht ist.
Die Situation in Deutschland ist ziemlich klar: Japan hat noch einmal deutlich vor Augen geführt, dass das sogenannte Restrisiko auch in entwickelten Industriestaaten mit modernster Technik besteht und dramatischen Folgen haben kann. Über dieses Restrisko bedarf es jetzt parteiübergreifend eine Deabatte. Damit war unter allen Beteiligten auch die entscheidene Frage nicht, ob es einen baldigen Atomausstieg braucht, sondern wann. Darüber, ob das Abschalten sofort geht oder ob es eine Übergangszeit braucht, gab es unterschiedlcihe Auffassungen.

 
 

Filmkritik

"An einem Samstag"

Nach den Diskussionen im Rahmen unserer Veranstaltung am 13.04.2011 in Münster haben wir an dieser Stelle einige Besprechungen des Films "An einem Samstag" zusammen gestellt: